Der EyeBody-Methode liegt eine einzigartige Entdeckung zugrunde: Peter Grunwald hat herausgefunden, dass jeder einzelne Bereich des Sehsystems mit einem bestimmten Bereich des Körpers und des Gehirns in Verbindung steht. Bestimmte Fehlfunktionen wie z. B. Kurz- und Weitsichtigkeit, Hornhautverkrümmung, Altersweitsichtigkeit, Schielen und Fusionsstörungen, genauso wie Grüner oder Grauer Star gehen mit spezifischen Spannungen und Verkürzungen im Körper einher.
Peter Grunwald über die Anfänge mit den EyeBody-Mustern:
„Das erste Mal wurde ich 1992 auf eine regelrechte Verbindung zwischen meinen Augen und meinem Körper aufmerksam. In meinem Unterrichtsraum in Auckland, Neuseeland, dachte ich über die Hornhautverkrümmung nach, die mich schon mein Leben lang begleitete. Ich wusste, dass Astigmatismus teilweise auf unnatürliche Krümmungen in verschiedenen Ebenen der Hornhaut zurückzuführen ist. Als ich so dasaß und meinen Überlegungen nachhing, stellte ich mir vor, die Hornhaut zu verengen und zu verkleinern (eine solche mentale Herangehensweise war mir von der Alexander-Technik her vertraut, allerdings bis zu dem Zeitpunkt nur im Zusammenhang mit dem restlichen Körper, nicht mit den Augen). Im gleichen Augenblick bemerkte ich ein Zusammensacken im oberen Brustbereich. Überrascht – und darauf bedacht, meine Haltung nicht über die Bewegungs- bzw. Haltungsmuskulatur zu beeinflussen – begann ich nun, meine Hornhaut anzuleiten, sich zu strecken und auszudehnen. Sofort fiel mir auf, wie sich mein Brustkorb wieder nach oben bewegte. Ich wiederholte denselben Gedankenprozess und zu meinem Erstaunen hatte das denselben Effekt. Dieses zweite Mal und viele Male danach.
Aufgeregt, aber bedachtsam, bat ich später am Tag einige meiner Privatschüler, ihr Denken auf die Hornhaut zu richten… und siehe da, genau dasselbe Phänomen trat auch bei ihnen auf. Am Ende des Tages war ich zu folgendem Schluss gekommen: wenn es eine bestimmte Beziehung zwischen der Hornhaut und dem Brustbereich gibt, dann frage ich mich doch, was für andere Verbindungen zwischen den Augen und dem Körper existieren?
Während der nächsten Wochen, Monate und Jahre fand ich mehr und mehr über diese Beziehungen heraus. Nach und nach kam ich den Mustern auf die Spur. Ich entdeckte den gesamten Torso vom Hals bis zum Becken innerhalb des Auges abgebildet und konnte so eine Karte erstellen.
Bis heute habe ich die präzisen Korrelationen zwischen zahlreichen Bereichen des Körpers und des Sehsystems entdeckt – immer weitere Zonen kamen und kommen mit der Zeit hinzu.
Bei der Kurzsichtigkeit etwa gibt es eine Stauchung der Baucheingeweide (Glaskörper) und eine Verkürzung des unteren Rückens (Netzhaut), die Wirkung auf das Becken, das Hüftgelenk (Blinder Fleck) und den Oberschenkel (Sehnerv) haben, genauso wie auf das Knie (seitliche Kniehöcker des Thalamus) und die Füße (Sehrinde). Weiterhin zeigt sich eine Stauchung des Hirnstamms und des Rückenmarks, die ein Zurückziehen des Kopfes nach hinten und unten auslösen, was in der Folge die gesamte Körperstatur beeinflusst (der Torso steht mit dem Augapfel in Verbindung). Es gibt allgemein eine Auswirkung auf die knöcherne Augenhöhle, wobei sich das Keilbein, durch das der Sehnerv (Oberschenkel) auf dem Weg vom Gehirn zum Auge hindurchtritt, im Besonderen nach vorne und unten neigt…“